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12. Internationales Festival
Zeichen der Nacht
Paris - Berlin

29 Juli - 3. August 2014
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freengger

Editorial

Das Internationale Festival Signes de Nuit (Zeichen der Nacht) kommt nach Berlin...

Nach 12 Jahren ununterbrochener Tätigkeit ist es uns eine grosse Freude, das unabhängige Internationale Festival Signes de Nuit unter dem Titel „Zeichen der Nacht“ nun auch in Berlin realisieren zu können. Das Konzept wird sich nicht verändern: wir suchen und präsentieren Filme aus aller Welt, die einen neuen Blick auf kritische Zustände und Situationen (aus sozialer, politischer, emotionaler, existenzieller Perspektive ...) werfen, die interessiert an den aktuellen kulturellen und technologischen Umbrüchen und gleichzeitig audiovisuell überraschen und innovativ sind.

Wir gehen nicht den einfachen Weg ein Identifikationsprogramm anzubieten, dass bestimmte nationale, politische, soziale oder anders orientierte Zielgruppen anspricht. Wir folgen nicht bestimmten Genres oder Kategorien. Wir laden ein zu einer unabsehbaren kulturellen Weltreise hin an Orte und zu Phänomenen, die selbst dem real Reisenden als Tourist nicht zugänglich sein würden.

Wir selektieren die Filme, die uns signifikant erscheinen, um das emotionale und mentale „Porträt“ einer Region, eines Lande oder einer Nation einzufangen. In den Wettbewerbsprogrammen kondensieren wir Filme, die auf einem hohen innovativen audiovisuellen Niveau Wirklichkeiten kommunizieren und Vermittlungsarbeit leisten zwischen Kulturen und Ethnien. Wir widersetzen uns einer Globalisierung, die an nur einer Form, nur einer normierten und sterotypen Realitätsfabrikation arbeitet, um sie weltweit zu prolongieren. Wir folgen einem Kulturverständnis, das sich gerade an Differenzen bereichert und sie zum Anlass für einen fruchtbaren Austausch nimmt, in dem es nicht um Dominanz geht.

Wir rechen auf ein Publikum, dass sich nicht bestätigen, sondern überraschen lassen will, dass bereit ist sich einzulassen auf Fremdartigkeiten und Singularitäten, die in dieser Form schwerlich irgendwo anders zugänglich sind. Diesem neugierigen und sensiblen Publikum möchten wir eine Fülle von neuen Erfahrungen anbieten und „Realitäten“ zeigen, die hoffentlich zu Austausch und differenzierenden Gespräch im „real space“ führen.

Es ist uns eine Ehre, in unserer Eröffnungsveranstaltung an Marguerite Duras zu erinnern, die von der Litertur kommend die Evokationskraft des Ungezeigten und Unsagbaren meisterhaft in die filmische Sprache einbrachte und einfache Bilder zu höchst persönlichen und komplexen Reflexonsflächen transformierte. Dies ist eine der Möglichkeiten eines anderen Films, eines „Cinéma de différence“, das wir schätzen und unterstüzen.

Es ist ist uns eine Freunde, eine Schlüsselwerk des Dokumentarfilms zu zeigen, der aufzeigt, dass es im Krieg unter den Soldaten nur Verlierer gibt, die teilweise lebenslang traumatisiert dahinvegitieren: der in einem unserer Sonderprogramme laufende Film „We Went to War“ von Michael Grigsby und Rebekah Tolley, die zu einem Gespräch bereit stehn wird und die wir auch in einer unserer beiden internationalen Jurys begrüssen dürfen.

Die gegenwärtige künstlerische Filmproduktion ist unglaublich reich. Weder die üblichen Verkaufstrategien des Filmarktes mit deren Anhängeln, den dominierenden Kinoketten, noch die sie begleitenden Medien und Presse, zumeist VIP und Stichwortfetichisten, lassen dies allerdins erahnen. Die Fülle von Premieren, darunter auch Weltpremieren, die wir ihnen in den nächsten Tagen anbieten können, macht deutlich, dass selbst in einer Stadt wie Berlin, oder Paris, diese Arbeit des Sichtbarmachens eine Notwendigeit ist.

So gilt main Dank vor allem den Filmemachern, die uns durch die Präzision, Kreativität und Provokationslust ihrer Arbeiten den eigentlichen Grund und Anlass für dieses Festival geben. Mein Dank gilt auch dem Babylon für seine spontane und für Pariser Verhältnisse geradezu unglaublich unbürokratische Zusammenarbeit. Mein Dank gilt ferner all den Mitarbeitern, die in dieser oder jener Form dazu beigetragen haben, dieses Ereignis möglich zu machen.

Gewiss haben wir in den letzten 12 Jahren etwa 130 Programme in 31 Ländern gezeigt, darunter Tokio, Sydney, Sao Paolo, Petersburg, Santiago de Chile, Havana, San Francisco, Tizi-Ouzou (Algerien), Beirut, Ankara, Lima, Jakarta und vielen anderen europäischen Spielstätten. Aber es ist ein anderer, entscheidender Schritt, das Festival also solches, in Form von anwesenden internationalen Jurys und Wettberbsprogrammen nun hier in Berlin realisieren zu können.

Dafür haben wir hier bei Stadt, Bund und Land von niemandem irgend eine Hilfe erhalten, bis auf unseren Babylon-Partner und einen Umtrunk (den wir auch brauchen) der Firma Goldrausch, für den wir sehr dankbar sind.

Aber wie Marty Feldman sagte: „A man has to do, what a man has to do“. Eine politisch ganz unkorrekte Dame sagte es so: “We never said it would be easy, but we do it“, oder mit Albert Camus gesprochen „Wir müssen und Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen“. Zitieren wir noch Don Quijchote als unseren mentalen Schirmherrn und Edward Snowden, dem wir dieses Festival widmen wollen und mit dessen Namen wir einen Sonderpreis des Festivals ehren wollen. Warum braucht man in Deutschland nun glücklicherweise nicht zu erklären.

 

Dieter Wieczorek (Dir.)

 




 

 





 

Festival international SIGNES DE NUIT - 18, rue Budé 75004 Paris - France - Tel : +33 (0) 1 40 46 92 25 - +33 (0) 6 84 40 84 38 - cood.int@signesdenuit.com